Geht wählen! Warum die Wahlbeteiligung wieder steigen muss! Weg mit dem roten Dicksaft!

Arge Blog Wahlbeteiligung

Ganz einfach! Weil es wirklich wichtig ist.

Unsere Stimme abzugeben, ist nicht nur ein Recht, sondern unsere Chance, direkt Einfluss zu nehmen, auf alles, was um uns herum passiert. Ob’s um die großen politischen Bühnen geht oder die kleineren, aber genauso wichtigen Entscheidungen in Betriebsräten, Personalvertretungen und Gewerkschaften – jede Stimme zählt!

Wenn die Wahlbeteiligung sinkt, passiert es schnell, dass eine Gruppe, die deutlich weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten repräsentiert, für uns alle entscheidet. In unseren Fall ist das die rote Mehrheitsfraktion, die mit 60,7% in der AK Wien, mit 70,41% in der Personalvertretung und 81,07% in der Gewerkschaft younion die Mehrheit hält.

Der rote Dicksaft entsteht genau durch die Frustration vieler, die nicht die Mehrheitsfraktion wählen würden, aber gar nicht mehr zur Wahl gehen.

Das kann doch nicht unser Plan sein, oder?

Mehr Wahlbeteiligung bedeutet mehr Stimmen, mehr Meinungen und ein Ergebnis, das wirklich zeigt, was wir alle zusammen wollen.

Aber warum schwankt die Wahlbeteiligung so sehr? Welche Auswirkungen hat die geringe Wahlbeteiligung? Und welche Maßnahmen gibt es, um die Wahlbeteiligung in Österreich wieder zu steigern und die Menschen zum Wählen anzuregen?

Im Fall der ARGE, euch die Arbeitnehmer und Mitglieder für Arbeiterkammer- , Betriebsrats- und Gewerkschaftswahlen zu motivieren.

Warum gehen die Menschen nicht wählen?

Es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen sich entscheiden, nicht an Wahlen teilzunehmen. Einer der Hauptgründe ist das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber dem politischen System. Viele Bürger haben das Gefühl, dass ihre Stimme keinen Unterschied macht, oder dass die politischen Gruppen ihre Interessen nicht ausreichend vertreten. Kleine wahlwerbende Gruppierungen zeigen aber neuerlich immer auf, dass aufgrund einer niedrigen Wahlbeteiligung, aber durch eine enorme Wählermobilisierung dieser Gruppierungen vieles möglich ist. Siehe die Kommunisten (Graz und Salzburg) oder Marco Pogos Partei (Wien).

Zudem spielen auch praktische Hindernisse eine Rolle, wie zum Beispiel mangelnde Informationen über den Wahlprozess, Schwierigkeiten bei der Beantragung eine Wahlkarte oder unflexible Wahlzeiten.

Auswirkungen geringer Wahlbeteiligung

Wenn nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wählt, sieht man möglicherweise nicht die breiten Interessen der Gesellschaft, da sie sich nicht widerspiegeln. Das kann zu einer Entfremdung zwischen Wählern und den gewählten Entscheidungsträgern führen und das Vertrauen in das demokratische System schwächen.

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Was kann man eigentlich alles wählen?

Neben den politischen Wahlen, die oftmals im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, gibt es eine Vielzahl anderer Bereiche, in denen Wahlen eine entscheidende Rolle spielen und die das gesellschaftliche, berufliche und kulturelle Leben maßgeblich prägen.

Für uns als ARGE sind im Moment Betriebsrats- und Personalvertretungs-, Gewerkschaftswahlen(younion) und Arbeiterkammerwahlen von zentraler Bedeutung.

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Betriebsrats- und Personalvertretungswahlen

Diese sind wichtige Wahlen in Unternehmen und Betrieben der Stadt. Durch diese Wahlen erhalten die Arbeitnehmer die Möglichkeit, ihre Vertreter im Betriebsrat/ der Personalvertretung zu bestimmen, welche die Interessen der Belegschaft gegenüber der Führung vertreten.

Die Vertreter setzen sich für die Gestaltung der Arbeitsbedingungen, die Umsetzung der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Arbeitszeitregelungen ein. Sie sind Vermittler zwischen den Arbeitnehmern und der Leitung, um einen fairen und konstruktiven Umgang zu fördern. Durch ihre Mitwirkung an betrieblichen Entscheidungsprozessen tragen Betriebsräte und Personalvertreter dazu bei, eine ausgewogene und gerechte Arbeitsumgebung zu schaffen, in der die Rechte der Arbeitnehmer gewahrt und gefördert werden.

Die regelmäßigen Betriebsrats- und Personalvertretungswahlen sorgen dafür, dass die Stimme der Arbeitnehmer aktuell und relevant bleiben und dass ihre Vertreter ihre Anliegen vertreten. Diesen Auftrag nimmt die ARGE sehr ernst und tritt für die Arbeitnehmer seit 2002 ein.

Gewerkschaftswahlen

Gewerkschaftswahlen sind ein weiteres wichtiges Instrument der Demokratie innerhalb der Arbeitswelt. In diesen Wahlen wählen die Mitglieder der Gewerkschaften ihre Führung und Repräsentanten, die in Tarifverhandlungen, politischen Diskussionen und bei der Ausarbeitung von Strategien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Löhne tätig werden. Entscheiden ist hier, ohne Mitgliedschaft gibt es kein Wahlrecht. Viele der Unzufriedenen sind ausgetreten, was bleibt ist der von uns oft zitierte Dicksaft.

Arbeiterkammerwahlen

Arbeiterkammerwahlen sind die wichtigsten Wahlen der Arbeitnehmer. Hier gibt es eine Pflichtmitgliedschaft. Jedem, den eine AK Umlage abgezogen wird, hat das Recht zu wählen. Die Arbeiterkammer ist das Haus des Wissens und der Expert:innen. In der AK werden Gesetze geprüft, Studien erstellt und vieles mehr. Sie macht Beratungen zu Arbeitsrecht, Konsumentenschutz oder schaut sich Pensionsbescheide, Mietverträge oder Pflegegeldeinstufungen an – sie kann auch Mitglieder vor Gericht vertreten. Auf die Vertretung vor Gericht gibt es aber keinen Rechtsanspruch.

Warum ist wählen wichtig?

Wählen ist ein demokratisches Recht und eine wichtige Form des politischen Engagements. Durch die Abgabe ihrer Stimme haben Wähler die Möglichkeit, Einfluss auf die Zusammensetzung der Regierung, des Betriebsrats, der Personalvertretung, der Arbeiterkammer oder der Gewerkschaft und die Richtung und Ziele aktiv zu lenken.

Sie bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Meinung zu entscheidenden Themen zu äußern und diejenigen, die Entscheidungen treffen, zur Verantwortung zu ziehen. Indem Sie an Wahlen teilnehmen, stärken Sie demokratische Prinzipien und tragen dazu bei, Vertretungen zu schaffen, die die Breite und die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten widerspiegeln.

Egal ob es um politische Wahlen, Betriebsräts-, Personalvertretungs-, Arbeiterkammer- oder Gewerkschaftswahlen geht – Ihre Stimme hat die Kraft, die Richtung zu bestimmen und sicherzustellen, dass die Entscheidungsträger wirklich Ihre Anliegen vertreten.

Wie kann man Menschen zum Wählen animieren?

Es gibt mehrere Ansätze, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen und die Menschen zur Teilnahme an Wahlen zu motivieren:

Bildung und Aufklärung

Die Vermittlung von Wissen über Wahlen und Demokratie, die Bedeutung der Wahlbeteiligung und die Auswirkungen politischer Entscheidungen kann das Interesse und das Engagement der Menschen fördern.

Hier ist in unseren Fall zu erwähnen, dass bei der Personalvertretungswahl 13.- 16.Mai 2024 die Wahl der Personalgruppenausschüsse nicht mehr möglich ist. Dies spielt der Mehrheitsfraktion in die Hände, da jetzt nur mehr die Kandidaten der Dienststelle gewählt werden können und nicht mehr Wien weit aus allen Dienststellen. Der Vorteil ergibt sich für die Mehrheitsfraktion daraus, dass sie an jeder Dienststelle kandidiert.

Vereinfachung des Wahlprozesses

Die Briefwahl und längere Wahlzeiten und örtliche Flexibilität durch dichteres Netz an Wahllokalen könnten eine höhere Wahlbeteiligung mit sich bringen. Auch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass durch elektronisch gestützte Wahlsysteme, Wahlen vielleicht weniger aufwändig wären, und die Einbeziehung der Wähler in Entscheidungen einfacher wäre.

Engagement und Kommunikation

Die Förderung des direkten Austauschs zwischen Wahlkandidaten und Wähler, sei es durch öffentliche Diskussionen, soziale Medien oder Wahlkampfveranstaltungen, kann das Interesse an den Wahlthemen wecken und die Bedeutung der Teilnahme an Wahlen verdeutlichen. Wichtig ist es die Menschen ins Boot zu holen, und Ihnen nicht nur das Gefühl zu geben mitbestimmen zu können, sondern das auch zu leben.

Anreize schaffen

Obwohl es in einer Demokratie etwas kontrovers ist, könnten Anreize wie Belohnungen oder die Einführung einer Wahlpflicht das Interesse am Wählen steigern.

Jugendliche einbinden

Die Förderung der politischen Bildung und des Engagements junger Menschen kann langfristig die Wahlbeteiligung steigern. Junge Menschen sollten ermutigt werden, sich zu engagieren und ihre Stimme als mächtiges Werkzeug für Veränderungen zu begreifen. Wahlen in der Schule, wie zum Beispiel Klassensprecher – oder Schulsprecher sollten verpflichtend für alle Schüler sein. Hier könnte die Jugend sehen, was ihre Stimme bewegen kann.

Die Wahlbeteiligung in Österreich zu steigern, ist eine schwierige Aufgabe, die das Engagement aller Ebenen der Gesellschaft erfordert. Durch die Bewältigung der Gründe für die Nichtteilnahme und die Förderung einer Kultur des demokratischen Engagements können wir gemeinsam eine stärkere, repräsentativere Demokratie aufbauen. Es liegt an uns allen, diesen wichtigen Schritt zu gehen und unsere Stimme für die Zukunft unserer Gesellschaft zu nutzen.

Fazit

Zusammengefasst, steht außer Frage: Die Bedeutung des Wählens – in jeder Form und auf jeder Ebene – kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ob bei politischen Wahlen, in Betriebsräten/ Personalvertretungen, Arbeiterkammern oder Gewerkschaften, jede einzelne Stimme zählt und ist ein unverzichtbares Werkzeug, um Einfluss zu nehmen und Veränderungen anzustoßen.

Die sinkende Wahlbeteiligung ist ein Weckruf für uns alle, nicht tatenlos zu bleiben, sondern aktiv unsere demokratischen Rechte zu nutzen. Denn letztendlich entscheidet die Wahlbeteiligung darüber, wie gut unsere Gesellschaft, unsere Arbeitsplätze und unsere Gemeinschaften die Vielfalt und die Wünsche ihrer Mitglieder widerspiegeln. Lassen Sie uns also gemeinsam daran arbeiten, die Hürden zur Wahlteilnahme zu minimieren und alle Schichten der Bevölkerung zu ermutigen, ihre Stimme zu erheben.

Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Vertretungen wirklich repräsentativ sind und unsere Anliegen mit Nachdruck vertreten. Wählen zu gehen ist nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht gegenüber uns selbst und unserer Gemeinschaft, um die Grundlagen unserer Demokratie zu stärken und eine gerechte, inklusive Zukunft zu gestalten.

Wenn DU nicht wählen gehst ist es so, als wärst du Passagier in einem Flugzeug, ohne das Ziel zu kennen!

Die nächsten 2 Möglichkeiten, um mitzubestimmen sind:

  • Die Arbeiterkammerwahl in Wien vom 10. – 23. April 2024
  • Die Personalvertretungs- und Gewerkschaftswahl von 13. – 16. Mai 2024

Sei gscheit, geh wählen! Sei Pilot, nicht Passagier!

Wenn du noch Fragen zur ARGE oder den Wahlen hast kannst du uns gerne jederzeit kontaktieren:

12/04/2024

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